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22 CEYLON  Geschichte.die sog. Eurasier oder Mischlinge aus Ehen asiatischer Frauen mit
Europäern portugiesischer, holländischer oder englischer Abkunft
(1911: 25173). Sie sind christlichen Glaubens und sprechen englisch,
werden aber von den reinen Weißen nicht für voll anerkannt. Unter
den vornehmeren Burghers gibt es viele Advokaten, Richter und
Ärzte, die andern sind im kirchlichen, Verwaltungs- und kauf-
männischen
Bureaudienst angestellt, z. T. auch Handwerker.
Die Malayen (11870) sind Nachkommen ehemaliger Soldaten, die
von den Engländern in Malakka geworben wurden. Sie sind mo-
hammedanischer
Religion und finden vorzugsweise als Polizisten,
Gefängniswärter, Dienstboten Verwendung. Unter den Europäern
(5278) überwiegen weitaus die Engländer als Regierungsbeamte,
Plantagenverwalter, Kaufleute, Industrielle.

Geschichte. Der älteste Name der Insel, Tamraparni, d. h.
glänzend wie Kupfer, mag mit der Farbe des Laterits (S. 15) zu-
sammenhängen
. Die Griechen, denen sie seit dem Zuge Alexanders
d. Gr.
bekannt wurde, machten daraus Taprobane. Die klassische
Literatur der Inder, z. B. das Epos Ramayana, nennt sie Lanka,
wie noch heute die Eingeborenen. Auf die arischen Eroberer aus
Nordindien, die nach der Sage 543 vor Chr. unter ihrem Führer
Singha (der Löwe) auf die Insel kamen, geht der Name Singhala
zurück, aus dem in europäischer Umformung Ceylon wurde. Nach
den Chroniken reicht die Geschichte des Singhalesenreiches bis in
das III. Jahrh. vor Chr. hinauf. Damals führte der König Dewâ-
nampiya
Tissa
(S. 57), die buddhistische Religion ein. In dichter
Besiedelung bewohnten die Singhalesen vorwiegend die Tiefländer
des Nordens. Sie besaßen eine bedeutende, auf großartigen Bewässe-
rungsanlagen
beruhende Kultur, deren glänzender Mittelpunkt die
Königsstadt Anurâdhapura war. Wechselreiche Kämpfe mit den
aus Südindien vordringenden Tamilen (S. 21) erfüllten das erste
Jahrtausend unserer Zeitrechnung. Allmählich wichen die Singha-
lesen
nach Süden. 769 verlegten sie ihre Hauptstadt nach Polonna-
ruwa
, 1235 weiter nach Dambadeniya, endlich um 1500 nach dem
leichter zu verteidigenden Kandy im Hochland. Ihre Wasserwerke
im Flachland verfielen, die fruchtbaren Felder wurden zur fieber-
verpesteten
, dschungelbedeckten Einöde. An der Küste hatten sich
arabisch-indische Mischlinge angesiedelt und den Handel an sich
gerissen. Da erschienen von Goa her (S. 102) 1506 die Portugiesen
vor Ceylon, gründeten 1517 in Colombo eine befestigte Nieder-
lassung
und verbreiteten unter den Eingeborenen die römisch--
katholische
Religion, die noch heute unter den 350000 Christen bei
weitem die meisten Anhänger zählt. Trotz grausamer Kämpfe blieb
ihre Herrschaft aber auf einige Küstenplätze beschränkt. Die zeit-
weilige
Vereinigung Portugals mit Spanien führte im Unabhängig-
keitskrieg
1602 die Niederländer herbei. Im Einverständnis mit